Rehabilitation der Fernleitung zwischen dem Wasserwerk Briesen und dem Hochbehälter Rosengarten

Neubau einer parallelen Rohrleitung einschließlich Sanierung/Erneuerung der vorhandenen Fernleitung bis zum Jahre 2009

Übersicht zur Rehabilitation der Fernleitung. Darstellung des Leitungsverlaufs und Kennzeichnung welche Teile der Leitung neu gebaut und welche saniert werden.

Seit dem Oderhochwasser im Juli 1997 und der damit verbundenen Stilllegung des alten Wasserwerkes in Frankfurt (Oder) versorgte die Fernleitung überwiegend Frankfurt (Oder) und die Umlandkommunen mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk Briesen.

Die 17,5 km lange Spannbeton-Druckrohrleitung (Durchmesser 80 cm) mit dem Baujahr 1969 hat eine Nutzungsdauer von etwa 40 Jahren. Dieser Leitung kommt eine immense Bedeutung zu, da im Havariefall nur der Hochbehälter Rosengarten mit einem Speichervolumen von 20.000 m³ und keine zweite Trinkwassereinspeisung für das Versorgungsgebiet zur Verfügung steht. Für einen sofortigen Reparatureinsatz bei einem Schadensfall ist ein fachkundiger Baubetrieb vertraglich gebunden.

Zur Gewährleistung einer stabilen Trinkwasserversorgung, wurde bis zum Jahre 2009 der Neubau einer parallelen Rohrleitung einschließlich der Sanierung der vorhandenen Fernleitung vollzogen. Die neue Doppelversorgungsleitung wird bis 2050 zur Verfügung stehen und somit die qualitativ hochwertige und stabile Wasserversorgung nachhaltig sichern.

Das Bauvorhaben wurde mit einem Investitionsvolumen von 10,7 Mio. EUR von den Gremien der FWA mbH beschlossen und in das Förderprogramm des Landes Brandenburg aufgenommen. Dazu wurden von der Stadt Frankfurt (Oder) Fördermittel beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz beantragt. Diese wurden im August 2006 bewilligt.

Hintergrund:

Folgende Untersuchungen erfolgten in der Planung:

  • die Beibehaltung der adäquaten Fernleitungsdimension DN 800, Prüfung der Dimension
  • ob die Abminderung der Leistungsfähigkeit durch Minderung der Dimension zugelassen werden kann,
  • ob grundsätzlich die Beibehaltung der 1-Strang-Technologie oder eine 2-Strang-Technologie

(Doppelrohrleitung) gewählt werden soll.

Als Vorzugslösung hat sich aus einem technisch-wirtschaftlichen Variantenvergleich die Umsetzung der Variante Neubau einer parallelen Rohrleitung einschließlich Sanierung/Erneuerung der vorhandenen Fernleitung bis zum Jahre 2009 erwiesen. Es wurde mit einer Bauzeit von 3 Jahren (2 Jahre Neubau, 1 Jahr Sanierung) gerechnet.

Der Gesamtwertumfang betrug 10,7 Mio. Euro, davon wurden 6,79 Mio. Euro für den Neubau der zweiten Leitung und 3,9 Mio. Euro für die Sanierung der Altleitung und den Rückbau der nicht mehr benötigten Anlagenteile eingeplant. Für die Rehabilitationsmaßnahme wurde im Jahre 2005 eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt und das im Anschluss daran eingeleitete Plangenehmigungsverfahren im Mai 2006 abgeschlossen.

Ein Stück der alten Spannbetonleitung.
Ein Stück der alten Spannbetonleitung.
Ein ausgebautes Segment der Spannbeton-Druckrohrleitung DN 800

Am 25. September 2006 erfolgte der symbolische erste Spatenstich. Zunächst wurde der Abschnitt zwischen dem Wasserwerk Briesen und Jacobsdorf durch die Verlegung einer neuen Gussrohrleitung mit einem Durchmesser von 50 cm parallel zur vorhandenen Fernleitung realisiert. Um die Ortslage Briesen wurde eine Doppelleitung gebaut, da die vorhandene Fernleitung dort nicht saniert werden konnte, u. a. weil ein Eigenheim innerhalb des Schutzstreifens stand.

Im Jahr 2007 wurde der Abschnitt zwischen Jacobsdorf und dem Hochbehälter Rosengarten fertiggestellt. Im Jahr 2008 erfolgte dann die Sanierung der vorhandenen Fernleitung durch den Einzug eines kleineren Rohres.
 
Mit der erfolgten Rehabilitation steht zukünftig eine voll funktionsfähige bis zum Jahre 2050 nutzbare Doppelversorgungsleitung zur Verfügung.