Im September 2006 erfolgte mit dem ersten symbolischen Spatenstich der Auftakt für die Erneuerung und Sanierung der Trinkwasserfernleitung vom Wasserwerk Briesen zum Hochbehälter Rosengarten. Die 17,5 km lange Spannbeton-Druckrohrleitung (Durchmesser 80 cm) versorgt die Stadt Frankfurt (Oder), die Stadt Müllrose, die Gemeinde Jacobsdorf und den Ortsteil Biegen der Gemeinde Briesen mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk Briesen.
Zunächst wurde zwischen dem Wasserwerk Briesen und Jacobsdorf eine 8 km neue Gussrohrleitung mit einem Durchmesser von 50 cm zum größten Teil parallel zur vorhandenen Fernleitung verlegt. Außer um die Ortslage Briesen herum musste auf einer Länge von 940 m eine Doppelleitung gebaut werden, da die vorhandene Fernleitung, die durch die Ortslage führt, dort nicht saniert werden kann, u. a. weil ein Eigenheim innerhalb des Schutzstreifens errichtet worden ist.
Der erste Bauabschnitt (Los 1) ist am 8. Mai 2007 vollständig fertig gestellt und in Betrieb genommen worden. Nach der vorgeschriebenen Desinfektionsprobe soll die im zweiten Bauabschnitt (Los 2) fertig gestellte Leitung an das vorhandene Trinkwassernetz angebunden werden. Sie führt von der Rohrbruchsicherung 1 (Ortseinfahrt Briesen) bis zur Rohrbruchsicherung 2 (Jacobsdorf /in Höhe der Autobahnabfahrt).
Die Arbeiten begannen gleich mit einem Hindernis – die Autobahn. Die neue Trinkwasserleitung musste unter den Fahrbahnen hindurch verlegt werden. Die Fachleute nennen dies Durchörterung. Mit einer Vortriebsanlage wurde das Stahlschutzrohr unter der Autobahn durchgepresst. Dabei stießen die Mitarbeiter des ausführenden Bauunternehmens nach 12 m auf einen Findling. Die Vortriebsanlage musste gestoppt und die Arbeiten auf insgesamt 32 m manuell fortgeführt werden.
Schwierigere Bedingungen gingen auch mit dem neuen Leitungsverlauf im Bereich Briesen einher. Die neue Leitung verläuft, anstelle durch den Ort, parallel zur Autobahn. Dort befinden sich jedoch Moorgebiete. Dadurch wurden für die Rohrverlegung spezielle Arbeiten notwendig. So musste ein Bodenaustausch vorgenommen und Geo-Fließe eingebracht werden um die Stabilität im Boden zu erhöhen.
Neben den eigentlichen Baumaßnahmen fanden archäologische und ökologische Begleituntersuchungen statt. Für die gefällten Bäume müssen Ersatzpflanzungen getätigt werden.
Die nächsten beiden Bauabschnitte (Los 3 und 4) führen von Jacobsdorf zum Hochbehälter Rosengarten. Sie wurden, wie die ersten beiden Bauabschnitte, europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag hat auch hier die Arbeitsgemeinschaft TWL Briesen Gottlieb Tesch und DBG Bauunternehmen GmbH erhalten.
Für die gesamte Strecke ist die Munitionsfreigabe erfolgt. Derzeit finden archäologische Untersuchungen entsprechend den Forderungen des Landesamtes statt. Offizieller Baubeginn war der 21. Mai 2007. Die Baumaßnahmen sollen planmäßig am 19. Oktober beendet sein.
Die vorhandene Fernleitung wird 2008 dann durch den Einzug eines kleineren Rohres saniert. So wird die neue Leitung dem geringeren Wasserverbrauch gerecht. Nach erfolgter Rehabilitation wird zukünftig eine voll funktionsfähige, bis zum Jahre 2050 nutzbare, Doppelversorgungsleitung zur Verfügung stehen.
Das Investitionsvolumen für das Bauvorhaben beträgt 10,7 Mio. Euro. Dank der Fördermittel des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz in Höhe von drei Mio. Euro sowie intensiver Bemühungen seitens der FWA kann eine Entgeltstabilität bis 2008 trotz der umfangreichen Investition voraussichtlich beibehalten werden.