Fette und Öle spielen in unseren Küchen eine herausragende Rolle – sind sie doch wichtige Geschmacksträger und unentbehrlich beim Braten und Backen wie auch für Salate. Beim Geschirrspülen gelangen sie allerdings in das Schmutzwasser – mit weitreichenden Folgen.
Kleine Speisereste aus dem Spülbecken sammeln – wer macht das schon? Aus Bequemlichkeit werden sie oft den Ausguss hinuntergespült. Doch aus den kleinen Brocken können im Kanalnetz schnell große werden. Denn in den Rohren findet eine bio-chemische Umwandlung statt: Das relativ warme fetthaltige Abwasser kühlt ab. Dabei „erstarrt“ das Fett und lagert sich an den Kanalwänden ab. In Verbindung mit den mineralischen Bestandteilen des Abwassers – beispielsweise Sand oder Feinkies – verfestigt sich das Fett.
Je nach Transportwegen und Abwassermengen kann das abgelagerte Fett in den Kanälen teils erhebliche Schäden verursachen. Zu den Verursachern zählen nicht in erster Linie Privathaushalte. Insbesondere Gaststätten und Imbissgeschäfte, aber auch Fleischereien stellen in dieser Hinsicht eine mögliche Gefahrenquelle dar. Lebensmittelverarbeitende Betriebe sind deshalb rechtlich zum Einbau von
Fettabscheidern verpflichtet. Diese Anlagen sind imstande, Fette und Öle physikalisch vom Abwasser zu trennen, bevor sie in die Kanalisation gelangen.
So kommt es unter anderem zu einer erhöhten Geruchsbildung. Des Weiteren können sich Fettsäuren bilden, die die Bausubstanz angreifen. In extremen Fällen sorgen die Ablagerungen für Kanalverstopfungen. Auch die Pumpwerke, die das Abwasser in die Klärwerke befördern, werden von den Fettresten negativ beeinflusst. In ihnen bilden sich Schlammschichten, die sich je nach Wasserstand bewegen und Schaltelemente beeinträchtigen. Die Schichten werden durch die Pumpen nicht komplett mitgerissen, sodass diese stetig wachsen und das Problem verstärken.
Um die Ablagerungen so gering wie möglich zu halten, sind alle Schmutzwassereinleiter dazu aufgerufen, Fette und Öle separat zu entsorgen. Die Entsorgung von ungelösten Fetten, egal ob tierisch oder pflanzlich, ist Bestandteil der Abfallentsorgung, gehört also in eine für Fette geeignete Tonne.
Pfannen und Töpfe mit Rückständen sollten daher vor dem Spülen mit einem Küchentuch oder einer Zeitung ausgewischt werden. Große Mengen Speisefett, etwa aus Friteusen, sind in den dafür vorgesehenen Sammelstellen zu entsorgen.
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