Am 22. März begeht die Welt den Tag des Wassers und erinnert alljährlich an die Besonderheiten von Wasser als der essenziellsten Ressource allen Lebens. Der Weltwassertag, zu dem die Vereinten Nationen (UN) seit 1992 aufrufen, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Leveraging water for peace – Wasser für den Frieden“.
Denn die Verfügbarkeit von Wasser macht den entscheidenden Unterschied in unser aller Zusammenleben. Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte auslösen. Wenn Wasser knapp oder verschmutzt wird, oder wenn Menschen keinen oder ungleichen Zugang dazu haben, können Spannungen zwischen Gemeinschaften und Ländern entstehen. Mehr als 3 Milliarden Menschen weltweit sind auf Wasser angewiesen, welches nationale Grenzen überschreitet. Von den 153 Ländern, die sich Flüsse, Seen und Grundwasser mit ihren Nachbarn teilen, berichten nur 24 Länder über Kooperationsvereinbarungen für all ihr gemeinsames Wasser.
Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels fordern dringend eine Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Ländern, um unsere kostbarste Ressource zu schützen und zu erhalten. Auch angesichts der wachsenden Bevölkerung wird das Thema Wasser im Kampf gegen Armut und Umweltverschmutzung immer wichtiger. Die Zusammenarbeit in Bezug auf Wasser kann eine entscheidende Resilienz gegen extreme Wetterereignisse aufbauen und Bevölkerungen helfen, sich an ein sich veränderndes Klima anzupassen. Die öffentliche Gesundheit und der Wohlstand, Nahrungsmittel- und Energiesysteme, die wirtschaftliche Produktivität und Umweltverträglichkeit hängen alle von einem gut funktionierenden und gerecht verwalteten Wasserkreislauf ab. Das bedeutet, dass Nichtdiskriminierung und Gleichheit beim Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung positive Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft haben können. Friedliche Zusammenarbeit im Bereich Wasser kann sich auf friedliche Zusammenarbeit in allen Sektoren auswirken und so eine stabilisierende Kraft und ein Katalysator für nachhaltige Entwicklung sein.
„Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Wasser nicht nur eine Ressource ist, über die man verfügen und konkurrieren kann. Es ist ein Menschenrecht, das in jedem Aspekt des Lebens verankert ist!“, sagt Gerd Weber, Geschäftsführer der Frankfurter Wasserund Abwassergesellschaft mbH (FWA). Auf lokaler und nationaler Ebene müssen verschiedene Wassernutzer – insbesondere Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen, Energie-, Lebensmittel- und Industrieunternehmen – zusammenarbeiten und eine gerechte Verteilungslösung finden.
Als wasserreiches Bundesland profitiert Brandenburg von einer Vielzahl an Seen, Flüssen und Grundwasserressourcen, die die Grundlage für die Trinkwasserversorgungder Bevölkerung bilden. Ungeachtet dessen ist die nachhaltige Bewirtschaftung dieser Wasserressourcen von großer Bedeutung, um die Qualität und Verfügbarkeit unseres Trinkwassers langfristig zu sichern. Eine gerechte Verteilung und effiziente Nutzung der Wasserressourcen ist nur durch eine kooperative Wasserpolitik möglich. Nur so können Konflikte vermieden und der Frieden in der Region gefördert werden.
Hintergrund:
Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Seit 2003 wird er von UN-Water organisiert. Er wurde in der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen. Die 2015 beschlossenen nachhaltigen Entwicklungsziele beinhalten auch den Entschluss, bis 2030 jedem Menschen weltweit eine sichere Trinkwasserversorgung zu ermöglichen und damit einhergehend die extreme Armut zu beenden. Die jährlich wechselnden Schwerpunkthemen des Weltwassertages werden durch die Vereinten Nationen festgelegt.
Frankfurt (Oder), 22. März 2024