Ewigkeitschemikalien PFAS – Wie gefährlich sind sie für unser Trinkwasser?
Geht es um potenzielle Gefahren für das Trinkwasser, unser wichtigstes Lebensmittel, fällt immer häufiger das Stichwort PFAS (sprich: PiFas). Was steckt eigentlich hinter diesen Stoffen und wie beeinträchtigen sie unser Trinkwasser?
Die industriell hergestellten PFAS sind in vielen Produkten zu finden. Einige Verbindungen sind für Menschen und Tiere toxisch und stehen im Verdacht, Krebs und andere Krankheiten zu verursachen. Hinter dem klangvollen Namen Ewigkeitschemikalien verbirgt sich eine unschöne Eigenschaft der bedenklichen Verbindungen: Sie werden in der Umwelt unter normalen Bedingungen kaum oder nur in sehr geringem Maße abgebaut. PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von künstlich hergestellten und in großem Maßstab eingesetzten Chemikalien (4.700 an der Zahl), die sich im Laufe der Zeit im menschlichen Körper und in der Umwelt ansammeln.
Verbindungen sind allgegenwärtig
Um den Kontakt mit PFAS kommt niemand herum. Die wasser-, schmutz- und fettabweisenden Chemikalien sind schlicht überall im Alltag präsent, beispielsweise in Beschichtungen von Textilien, Verpackungsmaterialien, Kosmetika, als Imprägnierung, in Feuerlöschmitteln oder Bratpfannen. Auch die Aufnahme von PFAS über Nahrungsmittel ist erheblich. PFAS sind äußerst schwer abbaubar. Nur durch technologisch sehr aufwendige und teure Verfahren lassen sie sich aus dem Wasserkreislauf entfernen. Der Gesetzgeber hat das Problem erkannt und reagiert, denn PFAS können bereits in niedrigen Konzentrationen problematisch sein. Die neue Trinkwasserverordnung hat Grenzwerte für PFAS eingeführt, die in zwei Stufen ab dem 12. Januar 2026 und dem 12. Januar 2028 gelten. Der erste Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter (µg/l) gilt für die Summe von 20 bestimmten PFAS-Substanzen (PFAS-20). Später werden die vier wichtigsten PFAS-Substanzen einem noch strengeren Grenzwert von 0,02 µg/l (PFAS-4) unterliegen.
FWA-Werte liegen weit unter Grenzwerten
Die FWA hat die allgegenwärtigen Verbindungen schon länger im Blick. Seit 2023 beproben wir das Rohwasser und das Reinwasser im Wasserwerk Briesen auf PFAS-20. Die Grenzwerte gelten für das Reinwasser, also das Trinkwasser am Ausgang des Wasserwerks. Im Juni 2025 betrug der Wert für PFAS-20 im Rohwasser (vor der Aufbereitung im Wasserwerk) 0,005 µg/l. Im Reinwasser (Trinkwasser) betrug der Wert im August 2025 ebenfalls 0,005 µg/l, der Grenzwert liegt bei 0,10 µg/l.
Die Messergebnisse im Roh- sowie im Reinwasser liegen derzeit also weit unterhalb der vorgesehenen Grenzwerte. Angesichts der Gefahren durch PFAS setzen sich die Branchenvertretungen der Wasserwirtschaft vehement für umweltverträglichere Produktionsweisen und eine drastische Reduktion der Einträge seitens der Hersteller ein. Es braucht klare Regeln für die Industrie, aber auch ein schärferes Bewusstsein der Verbraucher, was sie in die Toilette und damit in den Wasserkreislauf befördern.
(Auszug aus der Frankfurter Wasser Zeitung, Ausgabe 3/2025)